Seiten

Donnerstag, 16. August 2018

Thomas Filor: Warum der Vermieter das Gebot der Wirtschaftlichkeit beachten muss

Vermieter mögen viele Freiheiten haben – nichtsdestotrotz müssen sie das Gebot der Wirtschaftlichkeit beachten
„Vermieter haben bei der Verwaltung ihrer Immobilie zwar viele Freiheiten. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie absolut frei schalten und walten können, wie sie gerne wollen“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg und bezieht sich dabei auf das sogenannte Gebot der Wirtschaftlichkeit. Zu diesem Thema hatte es kürzlich einen Rechtsstreit vor dem Amtsgericht Berlin-Mitte (Az.: 18 C 46/17) gegeben, über den auch der Deutsche Mieterbund berichtet hatte. „Das Urteil zeigt, dass wenn Vermieter gegen das Gebot verstoßen, Mieter dazu berechtigt sind, Betriebskosten zurückzufordern“, so Thomas Filor weiter. In dem vor dem Amtsgericht Berlin-Mitte ging es um einen Streit zwischen Mieter und Vermieter: Es stand eine Nachforderung aus einer Betriebskostenabrechnung. Demnach sollte der betroffene Mieter 305,34 Euro nachzahlen. Der Mieter betrachtete die Kosten in Höhe von 304,72 Euro als viel zu hoch und beklagte sich vor allem über die Höhe der Hauswartskosten. Im Endeffekt stimmt ihm das Berliner Gericht zu: Sie befanden die als überteuert. Anhand der Berliner Betriebskostenübersicht konnten sie feststellen, dass die Kosten für solche Hausmeistertätigkeiten üblicherweise zwischen 0,06 Euro und 0,36 Euro pro Quadratmeter liegen. In dem verhandelten Fall wurden hingegen 0,67 Euro pro Quadratmeter veranschlagt. „Damit hat der Vermieter klar gegen das Gebot der Wirtschaftlichkeit verstoßen und sich keinen Gefallen getan. Außerdem waren in der ohnehin schon zu hohen Summe nicht einmal die Kosten für die Gebäudereinigung aufgeschlüsselt“, betont Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg. „Es gibt zwar für jeden Vermieter einen Ermessensspielraum. Das heißt aber nicht, dass ein Vermieter nicht darum bemüht sein muss, einen günstigen Vertrag zu schließen“, erklärt Thomas Filor abschließend. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen