Die Immobilienpreise steigen
kontinuierlich – und den Deutschen werden sie allmählich zu teuer
„Die
Preise für Immobilien ziehen vor allem in den Metropolen weiterhin stark an und
viele Menschen haben hierzulande das Gefühl, sich keine Immobilie mehr leisten
zu können“, weiß Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg. Dabei bezieht er
sich auf den Stimmungsindex Baufinanzierung der Comdirect Bank. Laut diesem
Index halten 58 Prozent der Befragten die Immobilienpreise in ihrer Region für
zu hoch, während es in den Großstädten sogar mehr als zwei Drittel sind.
Unterdessen
zeigen Erhebungen der Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P), dass die Immobilienpreise
in den vergangenen sechs Jahren landesweit um 20 Prozent gestiegen sind – in
den sieben größten Städten sind es sogar 46 Prozent. Laut Bundesbank sind die
Preise in den sogenannten „Top 7“ (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt,
Stuttgart und Düsseldorf) um 10 bis 20 Prozent überbewertet. „Die Bürger
solcher Städte machen sich zu Recht sorgen, dass sie sich in naher Zukunft dort
keine Immobilien mehr leisten können“, vermutet Thomas Filor aus Magdeburg.
Schließlich
dürfte sich der Preisanstieg bei Immobilien kontinuierlich fortsetzen: Nach
Einschätzung von S&P sind die niedrigen Zinsen und das Wirtschaftswachstum
preistreibende Kräfte für die Nachfrage nach Immobilien. Die Comdirect-Umfrage
zeigt, dass immerhin 64 Prozent der Befragten den Zeitpunkt für einen Immobilienkauf
nach wie vor für günstig halten. „Allerdings herrscht in den Metropolregionen
ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, wodurch die Preise weiter
steigen“, erklärt Immobilienexperte Filor. Nichtsdestotrotz erwartet die Ratingagentur
Standard & Poor’s, dass die Immobilienpreise bald langsamer steigen. Sie
erwarten deutschlandweit in diesem Jahr einen Anstieg der Immobilienpreise von
5 Prozent, im Jahr 2016 von 4,5 Prozent und 2017 von 3,5 Prozent. „Sofern sich
die Lage beruhigt, werden die Menschen wieder mutiger in Immobilien
investieren, vor allem in den Metropolen“.